Die ‚wilde Göttin‘ – Macht und Energie indischer Göttinnen
Die indischen Göttinnen – sie werden geliebt und gefürchtet. Ihre Macht gilt als umfassend und schwer zu kontrollieren. Der Vortrag beleuchtet verschiedene Aspekte der Shakti, der Energie, Macht und Stärke indischer Göttinnen. Sie kann mild und friedvoll, aber auch wild und zerstörerisch sein. Überall kann sie sich manifestieren, denn die Göttin entsteht aus sich selbst heraus.
Der Schwerpunkt des Vortrags liegt auf ausgewählten, bislang kaum bekannten regionalen und lokalen Göttinnen Indiens. Er führt ein in eine faszinierende Welt religiöser Traditionen mit ihrem tiefen, ekstatischen Glauben an die weibliche göttliche Macht und Energie. Er beleuchtet aber auch neuere religiöse Entwicklungen, so den Einzug der Göttinnen ins World Wide Web.
Dias und ein Videofilm begleiten den Vortrag.
Diebesgötter und Ahnengeister – Einführung in diekünstlerischen Traditionen der tribalen Bevölkerung Indiens
Erst seit wenigen Jahren finden die künstlerischen Traditionen der mehr als 540 Stammesgruppen Indiens wissenschaftliche Beachtung und Wertschätzung. Doch gerade sie faszinieren durch ihre Formenvielfalt, die zahlreichen lokalen Charakteristika und die individuelle Sprache des Künstlers. Der stilistische Reichtum und das hohe Maß an Abstraktion machen ihren Reiz aus. Viele Darstellungen dieser Götter und Geister bleiben dem Blick Außenstehender jedoch entzogen, sie werden an einem geheimen und nur den Familienmitgliedern bekannten Ort aufbewahrt und verehrt.
Der Vortrag mit Dias möchte einen Blick in die Welt der ‚versteckten Götter’ werfen und deren Kultus und Ritual beleuchten. Anhand von Beispielen wird aber auch der rapide Wandel sichtbar.
Lebende Gottheiten auf Erden – Trance und Heilung in Indien
Gottheiten, die sich in Menschen zeigen und durch sie sprechen, sind ein in ganz Indien weit verbreitetes Phänomen. Von den Gläubigen werden diese ‚lebenden Gottheiten’ als wirklich präsent empfunden, und man möchte mit ihnen kommunizieren. Interessanterweise gewinnt dieseTradition heutzutage in Indien zunehmend an Bedeutung. Darin spiegelt sich das wachsende Bedürfnis der Menschen nach einem direkten Dialog mit dem Göttlichen wider. Die Antworten des Mediums besitzen für dieGläubigen unanfechtbare göttliche Autorität – das ‚göttliche Auge’ sieht und entdeckt alles, nichts bleibt ihm verborgen. Der Vortrag beleuchtet drei Varianten göttlicher Manifestationen im ländlich-tribalen Orissa. Dias und kurze Videosequenzen zeigen, welche Dynamik diese ‚Gottheiten auf Erden’ entwickeln.
Gespräche mit den Verstorbenen – die Jenseitsreisen der Sora-Schamanen von Orissa
Die Schamanen der Lanjia-Sora von Orissa, einem der ältesten Stammesgruppen in Indiens, leben gleichzeitig in zwei Welten, der realen und einer jenseitigen. In eindruckvollen Tranceritualen stellen sie in ihrer Rolle als Medium den Kontakt zwischen den Lebenden und denVerstorbenen her. Dabei helfen ihnen unterweltliche Partner, mit denen sie in einer ‚Geist-Ehe’ verheiratet sind. Um sie zu ehren, lassen die Schamanen in ihren Häusern eindruckvolle, stark stilisierte Wandbilder anfertigen. Die Intensität, mit der diese Ehe gelebt wird, stellt eine singuläre Erscheinung in der kulturellen und religiösen Vielfalt Indiens dar. Aufgrund der rapiden religiösen und sozialen Veränderungen in denStammesgebieten Indiens wird diese Tradition in wenigen Jahren nichtmehr existieren wird.
Vom heiligen Stein zur virtuellen Gottheit – Der Einzug derGöttinnen von Orissa ins World Wide Web
Zahlreiche, heute überregional bedeutende Gottheiten in Orissa gehen in ihrem Ursprung auf Gottheiten des Waldes und der Waldbewohner zurück. Im Zuge ihrer Eingliederung in den hinduistischen Kontext kommt es zu zahlreichen Veränderungen in Kultus und Ritual, die bis heute noch nicht abgeschlossen sind. Der Vortrag zeigt anhand ausgewählter Beispiele die Dynamik und Struktur dieser Veränderungen auf. Am Beispiel der Göttin Tarini von Ghatgaon soll exemplarische derAufstieg einer Göttin des Waldes zu einer der bekanntesten Gottheiten Orissas vorgestellt werden.
Verlorener Glanz – Die unbekannten Paläste der DschungelkönigeOrissas.
Orissa ist ein Land unbekannter beeindruckender Paläste. Die UnabhängigkeitIndiens und die Enteignung der herrschenden Familien hat ihre sichtbaren Spuren hinterlassen. Obgleich teils verfallen, teils von dichtem Gebüsch überwuchert, sind einstige Pracht und Schönheit der Paläste der Dschungelkönige noch immer zu erkennen.
Der Vortrag ist eine Einführung in die Geschichte der Fürstenfamilien von Orissa, ihren rasanten Aufstieg unter Britischer Oberhoheit, die damit verbundene kurze, aber von Luxus und Reichtum geprägte Herrschaft und die nun eher glanzlose Gegenwart. Der von Dias begleitete Vortrag basiert auf den seit 1999 in Orissa durchgeführten Feldforschungen. Durch den engen persönlichen Kontakt mit den Familien der ehemaligen Rajas von Orissa konnte sie einen einzigartigen Einblick in eine noch heute für Außenstehende schwer zugängliche Welt gewinnen.
Seltene historische Aufnahmen aus den privaten Familienalben der Rajas geben einen eindrucksvollen Einblick in eine vergangene glanzvolle Zeit.
Zur aktuellen Situation der Christen in Indien
Der Vortrag beginnt mit der Geschichte der Christen in Indien, angefangen von den Thomaschristen, die sich auf den Apostel Thomas berufen, der im Jahr 50 n. Chr. an der südlichen Westküste im heutigen Kerala die ersten Einheimischen zum Christentum bekehrt haben soll. Heute gibt es in ganz Indien Christenverschiedenster Konfessionen, allerdings stellen sie nur eine Minderheit von 2,6% der Gesamtbevölkerung dar.
Ende August 2008 kam es in Orissa zu gewaltsamen Übergriffen seitens radikaler Hindus auf Christen. Mehr als 50 000 Menschen mußte flüchten, über 4000 Häuser wurden niedergebrannt, in vielen Teilen von Orissa brannten Kirchen. Anschließend fanden solche Übergriffe auch in anderen Bundesstaaten Indiens statt.
Im Rahmen des Vortrags werden die Gründe aufgezeigt, die zu diesen Ausschreitungen geführt haben, und es wird die aktuelle Situation in Orissa beleuchtet. Was wird unternommen, um den Frieden zwischen Christen und Hindus wieder herzustellen, und ist dies nach den traumatischen Erfahrungen der Christen in Orissa überhaupt möglich? Was unternimmt die Kirche in dieser Situation?
Faszination Indien – Götter, Tempel, Landschaften
Indien fasziniert durch seine Jahrtausende alten Kulturen, die mannigfaltigen religiösen Traditionen und die Einzigartigkeit seiner Landschaften. Der Vortrag beleuchtet zentrale religiöse, kulturelle und historische Aspekte dieses großen Subkontinents.
Zu Beginn steht der Blickkontakt, ‚Darshan’, mit den Gottheiten, die visuelle Kommunikation mit dem Göttlichen. Diese ist ein wesentlicher Bestandteil im hinduistisch religiösen Leben. Die Entstehung von Gottheiten und Tempeln beleuchtet der zweite Themenbereich. Viele Gottheiten haben ihren Ursprung in der Wildnis. Man nimmt an, dass sie aus sich selbst heraus entstehen (svayambhu). Sie zeigen sich den Menschen in Form eines ‚blutenden’ Steins. Im Laufe der Zeit entsteht ein immer umfassender Kult, der einstige Schrein wird zu einem prächtigen Tempel ausgebaut. Des weiteren werden die verschiedene Religionen Indiens vorgestellt, so Buddhismus, Jainismus, Sikhismus, Islam und Christentum, aber auch religiöse Traditionen der zahlreichen Stammesgruppen (Adivasi), mit ihren mehr als 80 Millionen Mitgliedern.
Dabei kommt der Fotographie ein bedeutender Stellenwert zu, denn sie ermöglicht dem Betrachter ein tieferes Verständnis indigener Rituale und Kulte, die einen unverzichtbaren Teil des reichen kulturellen Erbes Indiens bilden.
Die indische Familie – Zwischen Tradition und Moderne
Was wäre der indische Film ohne die so beliebten Schwiegermutter – Schwiegertochter Konflikt, ein Dauerbrenner seit es den Film gibt.
Es sind die Familie und die damit verbundenen Verpflichtungen, die im Leben eines Menschen in Indien bis heute die zentrale Rolle einnehmen. Alles kreist um die Familie, und letztlich ist die Großfamilie die am meisten gewünschte Lebensform, auch wenn heute die Kernfamilie immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die gegenwärtig stattfindende Globalisierung und die damit verbundenen kulturellen Begegnungen auf internationaler Ebene wirken sich direkt auf die Familie aus. Jahrhunderte alte Traditionen wandeln sich, so wird die Rolle der Frau neu definiert. Der Vortrag mit vielen Bildbeispielen spannt eine Bogen von der Geburt eines Kindes, der frühen Jugend bis zur Hochzeit, den damit verbundenen Verpflichtungen, auch zu den Göttern, bis hin zu Alter, Askese, Tod und Wiedergeburt.